Entlastung pflegende Angehörige
Zur Vertiefung
Tag der pflegenden Angehörigen
Schweizweit leisten Angehörige 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit für die Betreuung und Pflege von nahestehenden Personen. Ihr Engagement ist für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) macht anlässlich des «Tages der pflegenden Angehörigen» auf diese unverzichtbare Arbeit aufmerksam und erinnert daran, dass ein starkes Gesetz notwendig ist, um diese Personen zu unterstützen.
Gemäss Bundesamt für Statistik wurden im Jahr 2016 in der Schweiz insgesamt 80 Millionen Stunden unbezahlte Arbeit für die Betreuung und Pflege von nahestehenden Personen geleistet. Müsste man diese Arbeit bezahlen, so würde sich die Rechnung auf 3,7 Milliarden Franken belaufen. Angesichts der demografischen Alterung der Gesellschaft nimmt der Aufwand für die Pflege- und Betreuungsarbeit und damit der Druck auf die Angehörigen zu. Durch die andauernde Doppelbelastung und unzureichenden Unterstützungsmassnahmen besteht die Gefahr, dass die betreuenden Angehörigen selber erkranken. Im schlimmsten Fall droht der Verlust der Arbeitsstelle.
Damit der anspruchsvolle Alltag gemeistert werden kann und die betreuenden Angehörigen nicht selbst erkranken, bietet das SRK mit seinen Entlastungs-diensten wertvolle Unterstützung. Die Dienstleistungs-Palette ist breit: Die Rotkreuz-Kantonalverbände leisten jährlich insgesamt gut 1,2 Millionen Entlastungsstunden zugunsten von betreuenden und pflegenden Angehörigen. Dazu gehören Dienstleistungen, die eine direkte oder indirekte Unterstützung für Betreuende bieten: wie der Notruf, Fahrdienst, Besuchsdienst, die Entlastung/Beratung für pflegende Angehörige und die Kinderbetreuung zu Hause. In Kursen wie «Angehörige betreuen und pflegen» gewinnen Interessierte mehr Sicherheit im Umgang mit kranken Menschen und lernen wie sie sich selbst Sorge tragen.
Die Entlastungsdienstleistungen werden von den 24 Rotkreuz-Kantonalverbänden erbracht. Auf der Internetplattform www.pflege-entlastung.ch findet sich eine Übersicht und Tipps für den Umgang mit pflegebedürftigen Personen.
Um den Anliegen der pflegenden Angehörigen eine gewichtige Stimme zu geben, hat sich das SRK mit anderen Organisationen zur «Interessengemeinschaft Angehörigenbetreuung (IGAB)» zusammengeschlossen.
Die pflegenden Angehörigen brauchen starke Unterstützung. Darum begrüsst das SRK die Anstrengungen des Bundesrates zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Angehörigenpflege.
Die Rotkreuz-Kantonalverbände machen am Tag der pflegenden Angehörigen mit Events und Standaktionen auf die Anliegen der pflegenden Angehörigen aufmerksam. Das diesjährige Motto lautet «Selbstbestimmt leben. Ohne betreuende Angehörige wäre vieles undenkbar». In verschiedenen Regionen der Deutschschweiz finden dazu Aktionen und Anlässe statt. Informationen dazu finden Sie unter www.angehoerige-pflegen.ch
Standaktionen am 30. Oktober in Aarau, Baden, Brugg, Frick, Lenzburg, Reinach, Wohlen und Zofingen. Im Kanton Solothurn sind es Solothurn, Olten, Grenchen und Breitenbach.
Informationsstand am 30.Oktober im Inselspital mit Entlastungsdienst Schweiz: Anlass u.a mit Bundesrat Alain Berset (17:30-20:00 Uhr)
Des RK-KV St. Gallen zusammen mit der Pro Infirmis St.Gallen-Appenzell und den Entlastungsdiensten SG, AI, AR: pflegende und betreuende Angehörige werden mit einer wertschätzenden «Surprise» überrascht.
Zusammen mit dem Verein Curvita in Chur: Markt zur Vernetzung und zur Sensibilisierung mit verschiedenen Akteuren. Anschliessend Referate.
Infostand des KV LU in allen Spitälern im Kanton zu Entlastungsdienste. Medieninformationen im Herbst zum 20. Jubiläum ED. Zeitschrift kreuz+quer Mitte Oktober.
Beratungshotline gemeinsam mit Entlastungsdienst Kanton ZH, Pro Senectute, Pro infirmis, Spitex und der Alzheimervereinigung. Radiospots auf Radio 24 sowie Interviews mit Angehörigen, professionell Pflegenden und einer Psychologin.